Ab 1905
Geschichte
Geschichte und Entwicklung des WZV Hohenschambach.
Auf der Hochebene des Jura im Osten des Tangrintel befindet sich das Wasserversorgungsgebiet der Hohenschambacher Gruppe. Der Jura ist bekanntlich sehr wasserarm. Die nächsten Gewässer sind die schwarze Laber und die Quelle des Baches bei Bachmühle. Grundwasser ist wegen der hohen Lage bis 540 m ebenfalls nicht vorhanden. Man findet auf der ganzen großen Fläche keine Quelle und keinen Brunnen, der sogenanntes Grundwasser lieferte. Mit ängstlicher Sorgfalt wird von den Bewohnern das von den Dächern traufende Regenwasser gesammelt und in Zisternen geleitet, aus welchen es dann nach und nach verbraucht wurde. Und regnet es längere Zeit nicht, dann gabt es Wassernot. Es war keine Seltenheit, dass während langer, strenger Winter die Leute Schnee und Eis schmelzen mussten, um Wasser für ihr Vieh zu erhalten. Wassermangel in trockenen Sommern bedeutete, dass die Menschen tagtäglich stundenweit in die Täler zu fahren hatten, um das für den Haushalt und Viehstand nötige Wasser herbei zu schaffen. An die hygienische Beschaffenheit dieses Wassers durfte man nicht denken. Es rührte sich auch niemand, denn in der dem Oberpfälzer eigenen stark konservativen Denkungsart sagten die Bayern: Hat es dem Vater und Großvater gut getan, muss es auch bei uns gehen.
1904
1905
Der Bürgermeister Johann Biersack von Hohenschambach und Lehrer Georg Harrer, zugleich Gemeindeschreiber der Gemeinden Hohenschambach, Haag und Laufenthal war, waren die Antriebskraft für den Bau einer Wasserleitung. Als dann auch der Bezirksamtmann. königlicher Regierungerat Aigner vom Bezirksamt Parsberg die Leute in den Gemeindeversammlungen von dem Nutzen einer ordentlichen Wasserversorgung überzeugen konnte und auch die Gemeinden Painten und Großetzenberg für den Bau der Gruppenwasserleitung gewonnen werden konnten, wurde eine Genossenschaft gegründet und die Planung in die Wege geleitet. 1. Vorstand wurde Brauereibesitzer Albert Veitl aus Hohenschambach.
1906
Bereits am 09.September 1906 wurde mit dem Bau der Wasserleitung begonnen. Das Wasserwerk Schallerwöhr wurde durch die Firma Riedinger-Augsburg, die Erdarbeiten, der Rohrleitungsbau und den Bau der Wasserhochbehälter in den einzelnen Bereichen hauptsächlich durch die Firmen Paul Brochier Nürnberg und Tormann & Stilge Augsburg ausgeführt.
Im Wasserwerk wurde ein Turbinenpumpwerk und als Reserve ein Pumpenaggregat, bestehend aus einer liegenden, doppelwirkenden Zwillingsplungerpumpe für 3 ltr/s Förderung bei 65 Umdrehungen in der Minute eingebaut.
Vom Wasserwerk aus wurde das Wasser in zehn Hochbehälter mit insgesamt 610 cbm Inhalt geleitet, von welchen es sich dann auf die einzelnen Ortschaften verteilte. Es waren dies der Markt Painten, die Dörfer Hohenschambach, Pittmannsdorf, Kochenthal, Schacha, Thonhausen, Haag, Wangsaß, Wollmannsdorf, Laufenthal, Großetzenberg, Kleinetzenberg, Netzstall, die Weiler Eiersdorf (Hauptreservoir 540m üNN, Klapfenberg, Schneckenhof, Schernried und die Einöde Pföring. Fast jedes Haus in diesen Orten ist an die Leitung angeschlossen; 84 Hydranten wurden angelegt. Die Baukosten betrugen 260.000 M, zu welcher Summe die Regierung aus Staatsmitteln 50% zuschoss.
Die Besiedlung im Bereich lag bei der Gründung der Gruppe 1906 bei 1800 Einwohner, es handelte sich um ein rein landwirtschaftliches Gebiet mit einen entsprechend hohen Tierbestand
1907
1910
1929
1933
1934-1939
1948
1952
Gleichzeitig erfolgt der Anschluss der beiden Anwesen in Grafenöd.
1954
1962
1964
1965
1967
1968
1970
1976
1982
1984
1987
1994
1996
1999
Die Kooperation
Unter der Leitung des Hydrogeologen Dr. Karl-Heinz Prösl sollen in den Wasserschutz- und Einzugsgebieten der einzelnen Brunnen Strategien für einen wirkungsvollen Trinkwasserschutz entwickelt und vollzogen werden.
Ziele
Ein gemeinsames Schutzgebietsmanagement soll den Trinkwasserschutz optimieren. In Zusammenarbeit mit allen Nutzern, unter anderem der Land- und Forstwirtschaft, der Wasserwirtschaft, den Gewerbebetrieben und unter Berücksichtigung der Faktoren Naturschutz, Siedlungen und Verkehr sollen in den Wasserschutz- und Einzugsgebieten der einzelnen Brunnen Strategien für einen wirksamen Trinkwasserschutz entwickelt werden.
Maßnahmen
Nachdem man sich zunächst auf die Grundlagenermittlung, d.h. die Feststellung der Ist-Situation konzentriert hatte wurden nun inzwischen landwirtschaftliche Nutzungskonzepte erstellt und entsprechende Vertragsvorschläge an die Landwirte versendet. Mittels der ebenfalls zwischenzeitlich erstellten Deckschichtenkarten können besonders sensible Flächen aufgezeigt werden. Bewirtschafter dieser Flächen werden sukzessive kontaktiert, um mit ihnen spezielle grundwasserschonende Maßnahmen absprechen zu können.
Aufgaben
Die Wasserversorger haben der Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura die folgenden Aufgabenbereiche übertragen: Überwachung und Betreuung der Schutz- und Einzugsgebiete entsprechend der Schutzgebietsverordnungen, freiwillige Vereinbarungen mit den Landwirten im Rahmen der Eigenüberwachungsverordnung.
Ansprechpartner für die Behörden in Bezug auf die Schutzgebiete Ermittlung von Ausgleichszahlungen für Bewirtschaftungsbeschränkungen aufgrund der jeweiligen Schutzgebietsverordnungen und eventuellen freiwilligen Vereinbarungen für land- und fortwirtschaftliche genutzte Grundstücke.
Erstellung einer Datenbank im Rahmen der Eigenüberwachung Öffentlichkeitsarbeit
2000
2004
2005
2006
2007
2009-2010
2011
2015
2016
2020
2021
2023
Die umfangreichen Baugebietsausweisungen in Hohenschambach, Painten und auch Großetzenberg der vergangenen 20 Jahre führte zu einem enormen Anwachsen der Bevölkerung.
Dieser Bevölkerungsanstieg ging jedoch einher mit einem deutlichen Rückgang des Tierbestandes im Versorgungsgebiet, so dass die Gesamteinwohner im Versorgungsgebiet keinen exorbitanten Anstieg der Fördermenge ausgelöst haben.
Gesamteinwohner im Versorgungsgebiet: 4.250 Personen
Gesamtwasserverbrauch Versorgungsgebiet: 208.000 m³ Trinkwasser